Legionellen - Gefahr aus der Duschbrause
Eine wohlige Schauer unter der Duschbrause oder ein Bad im Whirlpool ist angenehm.
Aber auch Legionellen fühlen sich bei Temperaturen über 22 °C besonders wohl und können im Ernstfall zu schweren Erkrankungen führen.
Weltweit ist ein Anstieg von Legionellen-Infektionen zu verzeichnen und dies verstärkt in den Monaten Juli bis Oktober.
Hier erfahren Sie, auf welche Gefahren besonders zu achten ist...
Dusche & Whirlpools:
Häufig wird eigenes Brunnenwasser verwendet, um Pools zu befüllen oder Outdoorduschen zu betreiben.
56% unserer mikrobiologisch getesteten Brunnenwasserproben weisen bakterielle Belastungen auf. Um Infektionskrankheiten zu verhindern, ist in einem solchen Fall eine Desinfektion des Wassers unabdingbar.
Aber auch Leitungswasser aus der Dusche kann problematisch werden, da sich gerade bei
längerer Stagnation,
Wassertemperaturen zwischen 22 und 55 °C, sowie eingesetzten Gummi- und Kunststoffmaterialien Bakterien und Keime besonders gut vermehren können.
Die
Verwirbelung des Wassers, wie es bei Duschen und Whirlpools der Fall ist, kann bei belastetem Wasser eine Infektion mit Legionellen begünstigen.
Klimaanlagen:
Eine der
häufigsten Infektionsquellen sind Klimaanlagen und Kühltürme. Hier wird meist von außen Frischluft angesaugt, filtriert und gekühlt im Gebäude verteilt. Enthält die angesaugte Luft
feine Wassertröpfchen, in denen Legionellen vorhanden sind, können sich diese im Filtermaterial ansiedeln, weiter vermehren und werden dann über die Lüftung im Raum verteilt.
Eine regelmäßige Wartung von Kühlanlagen ist demnach dringend empfohlen.
Schlechte Isolierung von Kaltwasserleitungen:
Wenn die Außentemperaturen steigen, ist es auch in unseren Wohnräumen deutlich wärmer. Dies ist besonders bei Dachgeschosswohnungen oder Zimmern mit starker Sonneneinstrahlung zu spüren.
Durch die Wärmeentwicklung können sich vor allem
schlecht isolierte Kaltwasserleitungen erwärmen, sodass auch hier ein Legionellen-Risiko besteht.
Das Kaltwasser sollte an jeder Entnahmestelle (auch nach längerer Stagnation) bereits nach 30 Sekunden niedrigere Temperaturen als 25 °C zeigen.
Unsere Statistik hat gezeigt, dass 17 % der untersuchten Leitungswasser-Proben eine Belastung mit Legionellen aufwiesen.
Energiekosten-Einsparung:
Um Energiekosten einzusparen, wird die Heizung im Sommer oft heruntergefahren. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass trotzdem eine ausreichende Erwärmung des Warmwassers sichergestellt ist.
Die
Warmwassertemperatur sollte im Heizkessel mindestens 60 °C und an allen Entnahmestellen mindestens 55 °C betragen.
Abwesenheit im Urlaub:
Wenn Sie im Urlaub sind sollten Sie vorab klären, dass Freunde oder Bekannte nicht nur Ihre Blumen und Haustiere versorgen, sondern auch Ihr Leitungssystem spülen.
Nach spätestens 3 Tagen Stagnation sollte das komplette Leitungssystem einmal vollständig durchgespült werden, um einer starken Vermehrung von Bakterien entgegenzuwirken. Dabei sollte mit der
entferntesten Entnahmestelle begonnen werden. Ein erfolgreiches Spülen kann anhand der Temperatur überprüft werden. Das Kaltwasser wird plötzlich ganz kalt, wenn das frische Wasser vom Trinkwasserversorger den Wasserhahn erreicht.
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