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Zu Risiken und Nebenwirkungen von Pflanzenschutzmitteln

Die Wirkstoffe können Schäden an Pflanzen verursachen oder diese zum absterben bringen. Auch für zahlreiche nützliche Insekten, wie Bienen (Bestäuber von Blüten) oder Marienkäfer (natürliche Blattlausvertilger) kann eine Überdosierung tödlich enden. Fungizide wirken z.B. sehr schädlich auf Mykorhizza-Pilze im Boden, die der Pflanze helfen, Nährstoffe aus dem Boden zu erschließen. Durch hohe Konzentrationen an Schwermetallen wie z.B. Kupfer können wichtige Bodenorganismen geschädigt oder abgetötet werden.

Gelangen Pflanzenschutzmittel in die Natur, geraten sie automatisch auch zu Tieren und werden von diesen aufgenommen und über die natürliche Nahrungskette weitergegeben. So können mit der Zeit größere Mengen an Schadstoffen über Würmer und Mäuse, anschließend auch von unseren Haustieren, bspw. Katzen aufgenommen werden.

Sind Gewässer in der Nähe oder auch ein Fischteich im Garten, können die schädlichen Wirkstoffe auch Wasserpflanzen, Fische oder andere Gewässerorganismen schädigen oder töten. Dieses Ökosysteme sind besonders empfindlich gegen Pestizide.

Die Wirkstoffe können auch ins Grundwasser gelangen, wenn sie vom Wind verweht werden, verdunsten, versickern oder abgeschwemmt werden. Dadurch wird die Trinkwasseraufbereitung kostenaufwendiger. Bringen Sie auf keinen Fall Pflanzenschutzmittel bei Wind oder über Kopf aus. In der Regel arbeiten Gartenbesitzer ohne Schutzkleidung und gefährden sich während der Ausbringung durch direkten Hautkontakt mit dem Wirkstoff.

Gemäß § 12 Pflanzenschutzgesetz gilt: „Pflanzenschutzmittel dürfen nicht auf befestigten Freilandflächen und nicht auf sonstigen Freilandflächen, die weder landwirtschaftlich noch forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden, angewendet werden. Sie dürfen nicht in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern und Küstengewässern angewandt werden.“
Pflanzenschutzmittel dürfen also nur auf landwirtschaftlichen, gärtnerischen oder forstwirtschaftlichen Kulturen eingesetzt werden. Dagegen ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie z. B. Glyphosat-haltigen Produkten, und anderen chemischen Substanzen, wie z. B. Streu- und Kochsalz oder Essig, auf befestigten Freilandflächen und auf sonstigen Freilandflächen verboten.
Jede unerlaubte Anwendung eines Pflanzenschutzmittels, z. B. auf einem Gehweg oder einer versiegelten Hoffläche, ist ein Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz und kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden!
Werden die Wirkstoffe durch Regen abgewaschen, können sie über den nächsten Gully ins Abwasser gelangen. Die Reinigung des Abwassers von solchen Rückständen ist teuer und kompliziert.
Solche Probleme werden z.B. durch die unsachgemäße Ausbringung von Glyphosat auf befestigten Flächen verursacht.

Einige Wirkstoffe bauen sich nur langsam ab und können sich bei regelmäßigem Spritzen im Boden anreichern. Daher können sie im darauffolgenden Jahr auch von Zierpflanzen oder Nutzpflanzen im Gemüsebeet aufgenommen werden und dort zu Schäden führen.

Möglicherweise verstärken sich Wirkstoffe in ihrer Giftigkeit auch gegenseitig. Ob dem so ist und ab welcher Konzentration, lässt sich wegen der Vielzahl möglicher Kombinationen kaum vorhersagen. Einige Pestizide mussten wegen nachträglich festgesteller schädlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.

Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Garten sollte das allerletzte Mittel sein. Wenn man bedenkt, daß es in Deutschland etwa 17 Millionen Gärten gibt, die ingesamt eine Fläche von 6.800 Quadratkilometern haben, summieren sich die Umweltsünden Einzelner zu einem großen Problem. Im Jahr 2017 wurdem allein in deutschen Gärten fast 790 t Insektizide versprüht! Besonders kritisch ist, dass der normale Gartenbesitzer in der Regel keinen Sachkundenachweis besitzt, wie sie im professionellen Bereich vorgeschrieben ist. Besser ist es, durch richtige Düngung, Fruchtfolge/Mischkultur, Anbau von Zwischenfrüchten für gesunde Böden und Pflanzen zu sorgen. Immer wieder decken unsere Bodenanalysen die wahren Ursachen für Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall auf. Bekämpfen Sie also nicht die Symptome, sondern suchen Sie die Ursachen für kränkelnde Pflanzen. Arbeiten Sie vorbeugend mit einer Bodenanalyse und sparen Sie sich umweltschädliche Chemie im Garten.

Bodenanalyse Experte mit Bodenleben-Test